Staubkoernchen, Staubkoernchen wann kommst du geschneit?
33°C Schlafzimmertemperatur, Muecken im Zimmer und die Nacht lang nur 3 Stunden geschlafen - Merry Christmas!
Wir sind wieder zurueck in Beulah und kaepmfen mit der Hitze. Die Nacht war schrecklich und der Tag scheint nicht besser zu werden, denn es wird nur heisser und heisser.
Beide liegen wir auf unseren Betten und vegetieren vor uns hin waehrend alles was wir an Ventilatoren und Klimaanlagen finden konnten uns laut vor sich hin scheppernd die Luft, wie ein Foehn, ins Gesicht schlaegt.
Unserem Auto scheint dieser thermische Terrorangriff auch nicht gut zu tun und das ist einer der Gruende warum wir ueberhaupt schon wieder seit Montag in Beulah sind.
Nachdem wir Freitag unseren letzten Arbeitstag in diesem kleinen Ort hatten und uns von allen bis Weihnachten verabschiedet hatten brachen wir am Sonntag auf nach Westmere, denn dort hat unser hiesiger Sitemanager bei einem Kollegen Arbeit fuer uns organisiert.
Nach 4 Stunden hatten wir die 250 Kilometer hinter uns gebracht und erreichten abends unsere neue GrainCorp Site.
Relativ nervig war leider, dass unser Auto uns die ganze Fahrt lang mit einem Zaubertrick in Atem gehalten hat. Seit neuestem kann es naemlich alle 70 Kilometer seinen kompletten Kuehlwasservorrat von 2,5 Litern spurlos verschwinden lassen. Verblueffend und nervig oder besser gesagt " a pain in the ass! " - das wird sicherlich auf nichts gutes hinauslaufen.
Da standen wir also mit unserem Auto in Westmere und bekommen telefonisch mitgeteilt, dass unser neuer Sitemanager noch gar keine Unterkunft fuer uns organisiert hat, worauf wir zwei um 8 Uhr Abends bestimmt auch noch Lust zu hatten.
Es stellte sich aber heraus, dass das gar nicht weiter schlimm war, denn er hatte fuer uns ja auch gar keinen Job fuer den wir eine Unterkunft haetten gebrauchen koennen.
Jippie!! - unser Auto macht Harrakiri und wir sind irgendwo in der viktorianischen Pampa ohne Job und Haus und 80 Euro weniger im Tank. Das wird wieder mal alles so guuuuut!
Naja egal - den Strassenatlas geschnappt und erstmal geschaut was es in unserer Uemgbung denn noch alles gibt, "und siehe da - die Kueste ist so nah" (Poesie der Verzweiflung)
Eine Stunde spaeter sind wir in dem gemuetlichen kleinen Kuestenstaedtchen Waarnambool (oder so aehnlich) gelandet und unsere schlechte Laune war wie weggeblasen, denn nach 2 1/2 Monaten staubtrockenes Hinterland wo um jeden Tropfen Wasser gekaempft wird, liegt ploetzlich der Ozean vor uns und praesentiert sich zudem noch im Licht eines unglaublichen Sonnenuntergangs. Wie die kleinen Kinder sind wir ueber den Strand gehuepft und haben ueber alles und jeden gestaunt und gelacht. Die ganze Gegend erinnert einen an kleine perfekte Orte in Kalifornien mit Karibikflair und eigenem Uni-Campus.
Nach dem ganzen Stress und Mist den wir den Tag lang mitmachten hatten wir dann aber auch keine Lust im Auto zu schlafen und haben uns in einem kleinen Pub eingemietet und in unserem suessen, kleinen 3x3 Meter Zimmer endlich mal wieder eine seelenruhige Nacht gehabt.
Liebevoll von der Putzfrau und ihrem Monstertruck Staubsauger aus den Traeumen gerissen machte sich Christoph dann auf, den Wagen zu einem Mechaniker zu bringen und dem Mysterium des "Schau mal! - ich kann Wasser in Luft aufloesen" auf den Grund zu gehen.
Waehrend Tarek im Hotel blieb fuhr Christoph zu jedem Mechaniker den er finden konnte und kam nach 3 Stunden wieder im Hotel an.
Tarek wurde in der Zwischenzeit schon leicht nervoes, da Christoph den Wagen eigentlich nur 150 Meter die Strasse runter fahren, und dann zu Fuss wieder zurueckkommen wollte. Nicht, dass sein Reisepartner `a la "Ich geh nur mal eben schnell Zigaretten holen" samt Auto und Pass verschwindet.
Christoph ist von Mechaniker zu Mechaniker gefahren um sich mehrere Erklaerungen und Loesung fuer das Problem einzuholen - was aber alles auf eins hinauslief: Wir haben kein Leck, so weit so gut. Tarek fiel ein Stein vom Herzen und er entspannte sich wieder.
"Jedenfalls haben wir kein Leck im Kuehlsystem"
"Was soll denn das heissen?"
"Naja, dass da keins ist."
"Wo denn dann??"
"Zylinderkopfdichtung!"
"NEEEEIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNN!!!!!!"
Und so schaut das nun aus. Das Gas aus den Zylinerkoepfen dringt durch einen Riss in das Kuehlsystem ein und drueckt das Kuehlwasser froehlich durch den Overflow raus und wir duerfen dann alle paar Kilometer nachfuellen.
Das waere ja erstmal kein so grosses Problem, wenn uns jemand garantieren koennte, dass der Riss nicht noch groesser wird und irgendwann - Peng - wir ziemlich doof mit nem halben Zylinderkopf und einem Schrotthaufen von Motor auf einer einsamen Landstrasse enden werden.
Fuer eine Reperatur muessten wir 2000 bis 3000 Dollar auf den Tisch legen und jetzt faengt das grosse Rechnen an.
Auto reparieren? Verkaufen? Versuchen es in Melbourne oder doch lieber in Sydney loszuwerden? Wie reist Tarek dann weiter? Wieviele Arbeitstage wuerden wir verpassen um das Auto zu verkaufen, oder doch lieber erstmal fahren und schauen was passiert? Vielleicht geht ja was bei ebay. Gibt es nicht in Beulah einen befreundeten Mechaniker? Wuerden Nicola und Tarek sich dann in Sydney ein neues Auto kaufen muessen und wie kommen wir ueberhaupt die 1000 Kilometer nach Sydney???
Wir entschieden uns dann erst einmal dafuer direkt nach Beulah zurueckzukehren, denn erstens wollten wir Weihnachten eh dort oben verbringen, zweitens koennten wir dort Ratschlaege einholen und die naechsten Tage wieder in unserem Haus wohnen. Zudem wuerden wir im GrainCorp Office nach einem neuen Job fragen koennen.
Und so sieht unsere Welt einen Tag vor Weihnachten aus.
Bis zum 26.12. werden wir wohl hier bleiben und dann hoffentlich die letzten gemeinsamen 3 Wochen auf einer neuen Site arbeiten bis Christoph dann am 20. Januar weiter in die USA fliegt und ob unsere zwei Helden das Raetsel des Zauberautos loesen koennen und ihre Freundin Nicola wiederfinden erfahrt ihr in der naechsten Folge unseres Abenteuers.
So, wir machen uns nun auf den Weg zum oertlichen Strassenfest um danach im Pub zu versacken.. Alles Gute und so.
Tschuess
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